GdB bei Multipler Sklerose: Dein Weg zum Antrag bei chronischen Erkrankungen

Wenn ein Mensch mit einer chronischen Erkrankung wie Multipler Sklerose (MS) lebt, können die alltäglichen Herausforderungen sehr belastend sein. Besonders Symptome wie Müdigkeit, motorische Einschränkungen oder kognitive Erkrankungen wirken sich massiv auf das Berufs- und Privatleben aus. In solchen Fällen kann ein Antrag auf den Grad der Behinderung (GdB) helfen, wichtige Nachteilsausgleiche zu erhalten. Doch wie funktioniert das genau? Hier findest du wichtige Informationen rund um den GdB bei MS –das Vorgehen ist für Menschen mit einer chronischen Erkrankung gleich!

Was bedeutet GdB eigentlich?

GdB steht für Grad der Behinderung . Es handelt sich hierbei um eine offizielle Bewertung der Einschränkungen, die durch eine Erkrankung entstehen. Der GdB wird in 10er-Schritten von 20 bis 100 angegeben – nicht in Prozent ! Ein GdB ab 50 gilt als schwerbehindert und berechtigt zur Ausstellung eines Schwerbehindertenausweises.

Mein Weg zum GdB bei Multiple Sklerose: Ein kleiner Erfahrungsbericht

Lange habe ich überlegt, ob ich einen Antrag auf einen Grad der Behinderung stellen soll. Ich lebe seit einigen Jahren, seit 2012, mit der Diagnose Multiple Sklerose – einer chronischen Erkrankung, die meinen Alltag stark beeinflusst. Besonders die Müdigkeit, diese tiefe Erschöpfung, die selbst nach viel Ruhe nicht verschwindet, macht mir zu schaffen. Die Sehstörungen mit MS, das Kribbeln in den Beinen und die kognitiven Einschränkungen beeinflussen meinen Alltag sehr. Irgendwann war mir klar: Ich brauche Unterstützung. Oder besser: ich DARF mir Unterstützung holen. Und ein GdB kann genau dabei helfen.

Wichtig: Nicht jeder GdB führt automatisch zu einem Schwerbehindertenausweis. Erst ab einem GdB von 50 gilt eine Person als schwerbehindert. Ich selbst habe z. B. einen GdB von 50 mit dem Merkzeichen „G“. Dazu habe ich vor einigerZeit schon einmal meine Gedanken geteilt.

Warum ist ein GdB bei MS sinnvoll?

Ein anerkannter GdB kann dir viele Vorteile bringen, insbesondere wenn du mit einer chronischen Erkrankung wie Multipler Sklerose lebst. Der GdB bei MS kann dir in vielen Lebensbereichen helfen:

  • Steuerliche Erleichterungen
  • Kürzere Arbeitszeiten oder mehr Urlaubstage
  • Kündigungsschutz
  • Frühere Rente
  • uvm…

Gerade bei MS, wo die Symptome oft unsichtbar sind, ist der GdB eine wichtige Unterstützung, um den Alltag mögliche Hürden zu erleichtern. Besonders Symptome wie MS-Fatigue oder kognitive Einschränkungen werden oft unterschätzt – ein anerkannter GdB bei chronischer Erkrankung kann dich in verschiedenen Bereichen des Lebens entlasten.

Wie beantrage ich einen GdB bei MS und chronischen Erkankungen ?

Der Antrag auf einen GdB muss selbstständig beim zuständigen Versorgungsamt gestellt werden. In meinem Fall war das „Amt für Soziales und Pflege“. Du kannst dir online beim zuständigen Versorgungsamt den Antrag herunterladen. Wenn Du einen GdB bei chronischer Krankheit beantragen möchten, solltest du an Folgendes denken:

Im Antrag gibst du unter anderem an:

  • Diagnosen
  • Behandlungen und Klinikaufenthalte
  • Aktuelle Beeinträchtigungen
  • Medikamente und Therapien

Wichtig: Sei so ausführlich wie möglich ! Jede Einschränkung, jede Behandlung, jede Auswirkung im Alltag sollte dokumentiert werden. Besonders bei Multipler Sklerose ist es wichtig, nicht nur die Diagnose anzugeben, sondern detailliert zu beschreiben, wie sehr dich die MS im Alltag einschränkt . Die Diagnose allein reicht nicht – entscheidend sind die Auswirkungen.

Zusätzlich musst du eine Schweigepflichtsentbindung unterschreiben. Damit ermöglichst du dem Amt, sich direkt bei deinen Ärzten Informationen und Befunde einzuholen.

Sprich vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin

Bevor du den Antrag stellst, sprich mit deinem behandelnden Arzt oder deiner Ärztin. Diese wissen meist genau, welche Angaben dem Amt helfen, den Antrag zu bewilligen. Gerade für chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose kann eine solche Unterstützung sehr hilfreich und entlastend sein.

Geht dabei auf folgende Fragen ein:

  • Welche Einschränkungen hast du konkret durch die MS?
  • Was funktioniert nicht mehr wie früher?
  • Welche Barrieren erlebst du im Alltag oder Beruf?

Diese Informationen sollte dein Arzt oder deine Ärztin dem Amt auch so übermitteln. Denn je besser dokumentiert, desto höher sind die Erfolgschancen. Setze dich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin auseinander und arbeitet zusammen!

Welche Unterlagen solltest du beilegen?

Falls du Unterlagen zu Hause hast, lege sie unbedingt deinem Antrag bei. Dazu zählen z. B.:

  • Reha-Zulassungsberichte
  • Krankenhausberichte
  • Krankenversicherungsbriefe
  • Therapieberichte

Diese Dokumente stärken deinen Antrag auf einen GdB bei MS erheblich.

Weiter Unterstützung: Du kannst dich für weitere Unterstützung bei der Antragsstellung auch an den VdK wenden. Der VdK ist ein Sozialverband, der deine Interesseren unterstützt! Der Verband betreut u.a. Menschen mit chronsichen Erkrankungen wie MS dabei, Anträge zu stellen.

Was tun bei Ablehnung?

Falls dein Antrag auf einen GdB abgelehnt wird, lege unbedingt Widerspruch ein! Auch hier kann dein Arzt oder deine Ärztin dich unterstützen. Alternativ hilft dir hier besonders der Sozialverband VdK weiter. Wie erwähnt: Der VdK setzt sich für soziale Rechte von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen ein und begleitet dich ggf. sogar juristisch durch das Verfahren.

Hol dir deine Rechte mit Mulitpler Sklerose!

Ein GdB bei Multiple Sklerose zu beantragen kann ein wichtiger Schritt sein, um Nachteilsausgleiche zu erhalten und den eigenen Alltag zu erleichtern. Auch wenn der Prozess manchmal aufwändig ist: Es lohnt sich.

Wenn du an MS oder einer anderen chronischen Erkrankung leidest, könnte ein GdB-Antrag bei chronischer Krankheit dir neue Möglichkeiten eröffnen. Informiere dich, bereite dich gut vor und nutze die Unterstützung deiner Ärzte und der Sozialverbände.

Hast du bereits einen Antrag gestellt? Oder spielst du noch mit dem Gedanken? Teile gern deine Erfahrungen oder Fragen!

Deine Alexandra

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top