In Deutschland leben mehr als 250.000 Menschen mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS). Die Erkrankung betrifft vor allem junge Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Bereits in den frühen Stadien der Autoimmunerkrankung treten vielfältige Entzündungsprozesse auf, weshalb MS als chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems gilt.
Die Forschung beschäftigt sich nicht nur intensiv mit Erkrankungen und den zugrunde liegenden Entzündungsprozessen, sondern auch mit der Frage, welchen Einfluss verschiedene Nahrungsmittel auf diese Vorgänge haben können. In diversen Studien liegt der Fokus auf „Weizen und Multiple Sklerose.“ In diesem Zusammenhang gibt es mittlerweile spannende und vielversprechende Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die zeigen, wie stark unsere Ernährung mit unserer Gesundheit und insbesondere mit entzündlichen Erkrankungen wie Multipler Sklerose verknüpft ist.
Dr. Matthias Riedl, Leiter des Versorgungszentrums Medicum in Hamburg, fasst die Bedeutung einer angepassten Ernährung so zusammen:
„Viele Patientinnen und Patienten erreichen mit der passenden Ernährung weniger Schmerzen, weniger Schmerzen, ein starkes Immunsystem und eine bessere Lebensqualität.“1
Nun hat eine Forschergruppe der Universitätsmedizin Mainz durch eine Studie herausgefunden, dass eine Ernährung, die zu 25% aus Weizen besteht, den MS-Verlauf negativ beeinflussen kann. Eine klinische Pilotstudie zeigte, dass ein Weizenverzicht positive Auswirkungen haben kann: MS-Patienten reduzierten drei Monate lang ihren Weizenkonsum und berichteten in dieser Zeit von deutlich weniger Schmerzen. Zudem wurde eine Verringerung der Entzündungszellen im Blut festgestellt.
Warum Weizen problematisch sein kann
Für die negativen Auswirkungen von Weizen sind sogenannte Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) verantwortlich – natürliche Proteine im Getreide. Diese können im Darm entzündliche Prozesse auslösen.
Professor Detlef Schuppan, Studienleiter der Untersuchung, erklärt:
„Durch ATI aktivierte Entzündungszellen und Botenstoffe können über den Darm in den Blutkreislauf gelangen und so in andere Teile des Körpers transportiert werden.“
Da MS eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems ist, spielt eine entzündungshemmende Ernährung eine wichtige Rolle. Es gibt Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten, die Entzündungen fördern, und solche, die sie hemmen. Dies gilt nicht nur für MS, sondern auch für andere entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, Arthritis oder Morbus Crohn. Eine entzündungshemmende Ernährung bei Multiple Sklerose bietet auch eine große Möglichkeit, Selbstverantwortung zu übernehmen und aktiv zur eigenen Gesundheit beizutragen. Diese Studien bieten neue Ansätze, wie Ernährung gezielt zur Unterstützung des Wohlbefindens und zur Linderung von Symptomen eingesetzt werden kann.
Ein Verzicht auf ATI-haltige Lebensmittel kann Entzündungen reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Glutenfreie Produkte bieten hier eine praktische Alternative, da glutenfreies Getreide wie Reis, Mais oder Hirse kein ATI enthält.
MS ist zwar bisher nicht heilbar, doch Betroffene können durch eine bewusste Ernährung einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Professor Dr. Schuppan betont:
„Diese Chance sollte niemand ungenutzt lassen.“
Keine Panik vor dem nächsten Weizenbrötchen
Es ist wichtig, bei diesem Thema nicht in Angst zu geraten. Ein gelegentliches Weizenbrötchen wird keinen akuten Schub auslösen. Dennoch ist bekannt, dass Weizen schwerer verdaulich ist, Entzündungen begünstigen und das Hautbild verschlechtern kann.
Die Wissenschaft hilft uns immer besser zu verstehen, wie wir aktiv unsere Gesundheit beeinflussen können. Es lohnt sich, dieses Wissen zu nutzen!
Meine Erfahrung
Ich selbst merke, dass ich mich nach übermäßigem Weizenkonsum gefühlt habe, müde bin und oft Stimmungsschwankungen habe. Zusätzlich verschlechterte sich mein Hautbild deutlich. Deshalb achte ich darauf, Weizen in meiner Ernährung bewusst zu reduzieren – und das hat mir sehr geholfen. Ich fühle mich ohne Weizen mit meiner Multiplen Sklerose auch viel besser!
Wie reagiert dein Körper auf Weizen? Spürst du auch körperliche oder geistige Veränderungen? Ich freue mich, wenn du mir deine Erfahrungen hier➡️ schreibst.
Dieser Beitrag soll dir helfen, ein Bewusstsein für die Wirkung von Lebensmitteln auf deinen Körper zu entwickeln. Probiere es aus: Beobachte, wie dein Körper und Geist auf den Konsum von Weizen reagieren. Vielleicht entdeckst du auch positive Veränderungen durch kleine Anpassungen in deiner Ernährung.
Alles Liebe,
Alexandra 😊
Quellenangaben: 1https://neurotransconcept.com/i/2024/02/012, Magazin „natur & heilen“ Ausgabe 6/24