Heute kläre ich dich über eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden bei Multiple Sklerose auf : das MRT.
Diagnostik bei Multiple Sklerose –Es gibt mittlerweile viele diagnostische Methoden, um die MS-Diagnose zu sichern und um den Krankheitsverlauf zu beobachten. Aber was ist ein MRT?
Was ist ein MRT?
MRT= Magnetresonanztomographie
Die Magnetresonanztomographie (MRT) wird auch Kernspintomographie genannt. Sie zählt wie Röntgen, Ultraschall und CT zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Der Körper ist dabei – anders als bei der Computertomographie (CT) – keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Ein MRT ist ein medizinisches Gerät, das elektromagnetische Felder und Radiowellen verwendet, um detaillierte Bilder des Inneren des Körpers zu erzeugen. Das Diagnoseverfahren, wird bei Untersuchung verschiedener Erkrankungen eingesetzt, darunter neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Tumoren, Verletzungen und Erkrankungen der Organe und Weichteile. Unter Verwendung von Magnetfeldern wird das Körperinnere Schicht für Schicht sichtbar. Die Bilder, die durch das MRT-Verfahren erzeugt werden, sind sehr detailliert und können Ärzten dabei helfen, genaue Diagnosen zu stellen und effektive Behandlungen zu planen.
Warum wird überhaupt ein MRT bei Multiple Sklerose gemacht?
Diese Diagnostik wird bei Menschen mit Multipler Sklerose eingesetzt, um Veränderungen im Gehirn und Rückenmark zu erkennen und den Verlauf der Erkrankung zu überwachen. MS kann das Gehirn und Rückenmark betreffen, was zu Entzündungen, Narbenbildung und Schädigungen des Nervengewebes führen kann. Die MRT-Untersuchung kann helfen, diese Veränderungen zu erkennen und Ärzten*innen ermöglichen, die Wirksamkeit der Behandlung sowie den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen.
Es gibt also verschiedene Gründe, warum ein Arzt bei MS ein MRT anordnet:
Ein MRT wird gemacht,
– um die MS-Diagnose zu bestätigen.
Ein MRT dient
– der Verlaufskontrolle bei MS.
Eine MRT hilft
– bei der Sicherung und Lokalisation eines (akuten) Schubs, d.h. einer akuten Entzündung.
In der Regel findet die Untersuchung bei MS Patienten alle 3/4 Jahre statt. Das meist untersuchte Körperteil ist der Kopf. Aber auch die Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und eher seltener die Lendenwirbelsäule wird bei MS untersucht. Durch das Kontrastmittel kann noch besser dargestellt werden, ob sich Entzündungsherde im Gehirn oder im Rückenmark gebildet haben und wie oder ob, sich schon vorhandene Herde entwickelt haben.
Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?
Vorbereitung:
Vor der Untersuchung muss der Patient alle metallischen Gegenstände ablegen, da diese sich erhitzen und zu Verbrennungen führen können. Auch implantierte Geräte wie Herzschrittmacher können die Funktion stören. Außerdem können metallische Gegenstände die Qualität der MRT-Aufnahmen beeinträchtigen. Im Vorfeld wird geklärt, ob während der Untersuchung ein Kontrastmittel verabreicht wird. Dies hängt davon ab, welcher Teil des Körpers untersucht wird und wonach „gesucht“ wird. Das Kontrastmittel sorgt dafür, dass die untersuchten Bereiche auf den Bildern besser voneinander abgegrenzt und erkannt werden können.
Ablauf:
Zu Beginn der MRT-Untersuchung erhält die zu untersuchende Person einen Gehörschutz und/oder Kopfhörer, da das Untersuchungsgerät laute Geräusche wie Brummen, Klopfen und Rasseln von sich gibt. Außerdem erhält der Patient a.) einen Pulsmesser und b.) eine Klingel, um sich zu vergewissern, dass es dem Patienten gut geht und um ggf. zu klingeln, wenn die Untersuchung unterbrochen werden soll. Der Patient wird auf einer Liege in die Röhre geschoben und die Untersuchung beginnt. Je nachdem, was untersucht wird, kann eine MRT-Untersuchung zwischen 10Minuten und 1Stunde dauern. Während der Untersuchung sollte der Patient möglichst ruhig liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Da die Röhre sehr eng ist, kann bei Angst vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel verabreicht werden, allerdings darf der Patient danach nicht mehr Auto fahren. Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzlos.
Meine Erfahrungen mit der MRT-Untersuchung
Ich habe meine Diagnose 2012 erhalten, also vor mehr als zehn Jahren. Als ich starke Sehstörungen hatte und der Verdacht auf Multiple Sklerose bestand, wurde innerhalb von zwei Tagen eine MRT-Untersuchung meines Kopfes durchgeführt.
Ich hatte großen Respekt, aber keine Angst vor der Untersuchung. Das lag aber nur daran, dass ich schon öfter einen Kernspintomographen, also ein MRT-Gerät, gesehen hatte. Als ich noch als Krankenschwester im Krankenhaus tätig war, brachte ich viele meiner Patientinnen vor die Umkleidekabine eines MRT’s. Ein oder zwei Mal wartete ich auch, bis meine Patientinnen fertig waren und schaute durch die Glastür, die in jedem Raum eines MRT’s zur Beobachtung angebracht ist. Aber bis April 2012 musste ich noch nie selbst in die Röhre.
Meine erste MRT-Untersuchung
Bei meiner ersten Untersuchung fühlte ich mich leider wie ein Fließbandprodukt. Der Warteraum der Radiologie war sehr voll. Nach und nach wurden die Wartenden in kühlem Ton aufgerufen. Die Röntgenassistentin erklärte mir in einem genervten und eher unsensiblen Ton, dass ich alle meine Metallgegenstände, also Schmuck und BH (wegen des Bügels) ablegen solle. Zum Glück wusste ich von meinen damaligen Patienten, dass es nicht so schlimm ist, wie die Röhre aussieht. Außerdem wurde mir vor der Untersuchung ein Zugang in die Armvene gelegt, damit das Kontrastmittel während der Untersuchung einfließen konnte. Die erste Untersuchung kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Dabei war es nicht einmal eine halbe Stunde. Die Enge, das laute Dröhnen und der Venenzugang in meinem Arm waren seltsam.
Mehr als zehn Jahre später ist es nicht bei dieser einen Untersuchung geblieben. Ehrlich gesagt kann ich keine Zahl nennen, aber wenn ich in meine Schublade mit meinen Befunden schaue, dann sind es mindestens 15 MRT-Besuche.
Ein MRT wird bei mir in der Regel einmal im Jahr gemacht, wenn es keine Anzeichen für einen neuen Schub gibt. Es wird gemacht, um zu sehen, wie sich meine MS entwickelt. Wenn du jetzt mitgerechnet hast, dann weißt du, dass ich auch außerhalb dieses Routinetermins dort war. Denn ich hatte zwischendurch immer wieder kleinere Schübe, die durch die MRT-Untersuchung lokalisiert und bestätigt werden konnten.
Ich bin ehrlich:
Obwohl ich den Ablauf einer MRT-Untersuchung auswendig kenne, habe ich mich noch nicht daran gewöhnt. Die Enge in der Röhre, das laute Dröhnen und die Kälte des Kontrastmittels, wenn es über meinen Arm läuft, sind für mich einfach nicht angenehm. Aber keine Sorge, ich bin sowieso eher sensibel und ängstlich ;). Sagen wir mal so: Spaß macht es nicht, aber Angst habe ich auch nicht. Und: Ich kenne Menschen mit MS, die während der Untersuchung sogar so entspannt sind, dass sie einschlafen :D.
Aufgrund meiner umfangreichen Erfahrung mit MRT-Besuchen kenne ich das Gefühl, die Untersuchung immer wieder durchführen zu müssen, und kann nachempfinden, wie es ist, Angst davor zu haben. Mittlerweile weiß ich, dass Selbsthilfe bei MS super wichtig ist!
Wenn du Angst vor dem MRT hast und wissen möchtest, was du tun kannst->
4 erfolgreiche Tipps zur Selbsthilfe bei einer MRT-Untersuchung!
!Übrigens: Ein MRT wird NICHT beim Neurologen oder Hausarzt gemacht. Dafür gibt es ein eigenes Fachgebiet, die Radiologie. Ein MRT-Gerät steht zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer radiologischen Praxis.
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