Wie schön, dass du hier bist und diesen Artikel zur Selbsthilfe bei Multiple Sklerose (MS) durchliest. Dieser Artikel ist die Fortsetzung vom Artikel über die “Drei Gründe, warum du in Kontakt mit deiner Krankheit Multiple Sklerose treten solltest!“
Vorab: Du kannst jetzt schon stolz auf dich sein! Warum? Weil du hier bist und das zeigt, dass du den Mut hast, in die Selbstverantwortung bei MS zu gehen. Yes 🥳!!
Falls du den vorherigen Artikel noch nicht gelesen hast, empfehle ich es dir, damit du ausreichend Hintergrundwissen hast, um diese Tipps und Übungen zu verstehen 😊.
All right, wir legen direkt los 💪🏼!
Fünf Möglichkeiten, wie du durch Selbsthilfe bei MS in Kontakt mit deiner Erkrankung kommst!
Dieser Artikel basiert auf meiner Arbeit als Co-Therapeutin, MS-Erfahrungsberichte und meiner eigenen MS-Erfahrung. Auch meine Arbeit als Meditationsleiterin fließt mit ein. Wie? Das erfährst du jetzt. Bleibe unbedingt bis zum Ende dran, denn dort teile ich eine kraftvolle Visualisierungsübung mit dir.
1. Erfahrungen mit MS – in den Austausch gehen
Der Erfahrungsaustausch mit anderen, die ebenfalls an MS erkrankt sind, kann eine äußerst unterstützende und bereichernde Erfahrung sein. Diese Form des Austauschs bietet MS-Betroffenen die Möglichkeit, ihre persönlichen Herausforderungen, Erfolge und Erlebnisse mit anderen Menschen zu teilen, die ihre Situation verstehen!
Nicht nur in MS-Selbsthilfegruppen oder Online-Foren kannst du dich mit anderen Betroffenen verbinden, um MS-Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig mit Empathie und Verständnis zu begegnen. Besonders junge Menschen sind heutzutage auf Social Media, beispielsweise gibt es auf Instagram eine Menge MS-Blogger*innen, die ihre Erfahrungen und Tipps teilen. Schau mal bei mir vorbei. Dort wirst du dich schnell mit anderen austauschen können!
Der gemeinsame Austausch von MS-Erfahrungen ermöglicht es, sich nicht allein mit der Krankheit zu fühlen und gleichzeitig von den Strategien anderer zu lernen, wie sie mit den Auswirkungen der MS und den MS-Symptomen umgehen.
Hierbei kannst du natürlich auch passiv agieren, in dem du z.B. MS-Blogger*innen verfolgst oder dir MS-Erfahrungsberichte durchliest, ohne in Interaktion zu treten. Mach dies so, wie es sich für dich richtig anfühlt <3!
2. Geschultes Fachpersonal zur Unterstützung holen!
Der Austausch mit geschultem Fachpersonal kann parallel hilfreich sein. Egal, ob es sich dabei um psychologische oder medizinische Begleitung handelt. Herausforderungen bei einer chronischen Erkrankung (wie MS) sollten heutzutage kein Tabu mehr sein. Jeder Mensch darf und sollte sich Hilfe holen, egal, um welche Herausforderungen es sich bei MS handelt. So erhältst du praktische Ratschläge und fachgerechte Informationen zu verschiedenen Aspekten des Lebens mit MS. Themen wie Behandlungsmöglichkeiten, Bewältigungsstrategien im Alltag, Tipps zur Ernährung und vieles mehr können bei und mit Spezialist*innen diskutiert werden. Dabei darfst du gerne mitreden! (Reminder: Du erinnerst dich an den Punkt Selbstwirksamkeit 😉?)
Deine Erfahrung mit MS zählt in diesem Moment! Nur du weißt, wie es dir in deinem Leben mit MS geht. Du kennst deine Grenzen, Bedürfnisse und Wünsche! So könnt ihr gemeinsam (medizinisch oder psychotherapeutisch) Entscheidungen über deine mentale und körperliche MS-Gesundheit treffen!
3. Selbstständig Wissen sammeln
Eine weitere Möglichkeit ist, dir selbst Wissen rund um die MS-Erkrankung und MS-Erfahrungsberichte von anderen anzueignen. Wissen, Erfahrungen und Aufklärung gibt es heutzutage in verschiedenen Medien. Entweder die liest dir verschiedene medizinische Internetseiten durch, verschiedene Blogs über MS-Erfahrungen, Fachzeitschriften oder Bücher.
Glaube nicht alles, was du liest!
Vorsicht: Mittlerweile gibt es zahlreiche Internetseiten, auf denen über das Krankheitsbild MS aufgeklärt wird. Sei achtsam bei der Auswahl. Acht darauf, dass die Internetseiten wissenschaftlich und professionell erscheinen. Schaue dir besonders, wenn es um Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten geht, ob du wissenschaftliche Quellen dazu auf der Seite findest. Halte bei Unsicherheit Rücksprache mit deinem*deiner Arzt*Ärztin!
Und denk bitte daran: Jeder MS-Verlauf, jedes MS-Symptom kann bei MS-Erkrankten anders sein!
4. Meditation als Selbsthilfe bei MS
Meditation, insbesondere Körperübungen, können wertvolle Möglichkeiten sein, um dich mit Multipler Sklerose (MS) dabei zu unterstützen, in einen bewussten Kontakt mit deinem Körper zu treten. Dazu gibt es hier auf meinem Blog schon einige Informationen und Artikel.
Neben Stressreduktion, Schmerzbewältigung, Verbesserung der mentalen Gesundheit und der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens kann dir Meditation folgendes geben: Eine Verbindung zum Körper und deinen MS-Symptomen.
Beispielsweise kann der Body-Scan (eine Meditationstechnik) eine direkte Verbindung zum Körper und den körperlichen MS- Symptome herstellen. Ich weiß selbst, wie schmerzhaft es sein kann, in die MS-Symptome hinein zu spüren. Zugleich weiß ich auch, wie heilsam es ist, wenn wir die körperlichen Symptome bei MS annehmen und uns trauen, in sie hinein zu spüren.
Dies hat nicht nur eine Stabilisierung emotionale und mentale Gesundheit zur Folge, sondern fördert auch die Wahrnehmung von körperlichen empfinden! Zudem kann Meditation bei MS zur Förderung der Körperakzeptanz beitragen. Dies ist besonders wichtig, da MS oft mit Veränderungen im Körperbild einhergeht. Durch die bewusste Wahrnehmung der körperlichen Realität kannst du lernen, deinen Körper trotz der Herausforderungen zu akzeptieren und dir selbst liebevoller zu begegnen.
Du bist neugierig geworden? Ich biete Online-Meditationskurse an. Aktuell habe ich einen Kurs, der perfekt für Einsteiger ist, und alle, die in den Kontakt mit dem Körper kommen wollen. Schau hier vorbei!
5. Visualisierungsübung „Nimm deine Angst an die Hand!”
Ich hatte dir im letzten Artikel zu Grund 1 „Angst vor der Zukunft bei MS“ angekündigt, dass ich eine Übung mit dir teile! Bevor du dir diese Übung durchliest, solltest du dir Grund 1 durchlesen!
Eine Möglichkeit die Angst vor der Zukunft mit Multiple Sklerose zu verlieren, ist, die Angst an die Hand zu nehmen.
Was meine ich damit? Die Angst an die Hand zu nehmen bedeutet, sich der Angst aktiv zu stellen und sie anzunehmen. Im allerersten Schritt geht es darum, anzuerkennen, dass du Angst hast. Der Ausdruck „die Angst an die Hand zu nehmen“ heißt hier, die Angst bewusst zu akzeptieren und aktiv damit umzugehen, anstatt sie zu verdrängen oder ihr machtlos gegenüberzustehen.
Hier ist eine Übung dafür – eine Visualisierung. Nimm deine Angst an die Hand!
Für diese Übung darfst du spielerisch sein. Als Kind fiel uns das leicht. Ich lade dich ein, für einen kurzen Moment ein paar Jahre zurück zu reisen und dir zu erlauben, so fantasievoll wie ein Kind zu sein.
Anleitung:
Schließe deine Augen, atme tief ein und aus… Wiederhole das dreimal. Wenn du etwas zur Ruhe gekommen bist, stelle dir vor, du könntest deine Angst sehen. Wie sieht sie aus? Welche Form hat sie? Ist sie vielleicht eine Person, die du kennst? Lass dir Zeit. Lass die Angst vor deinem inneren Auge erscheinen. Ist die Form deiner Angst groß oder eher klein? Hell oder eher dunkel?
Sobald du sie siehst, begrüße sie. Sage ihr, wer du bist und mache einen Schritt auf sie zu. Nun spürst du langsam, dass du viel größer und stärker bist als sie. Während du weiter auf sie zugehst, wirst du immer größer und sie immer kleiner. Du wunderst dich, denn normalerweise bist du die Person, die Angst bekommt, wenn die Angst auftaucht…
Du bemerkst, dass sogar die Angst jetzt Angst bekommt und beginnst plötzlich, Mitgefühl zu empfinden. Wie automatisch streckst du deine Hand aus und greifst nach ihrer Hand. Vorsichtig gibt sie dir auch ihre. Und nun sagst du ihr: „Liebe Angst, ich spüre, dass du ein Teil von mir bist und ich spüre deine Angst.“ Aber weißt du, wenn ich jeden Tag Angst habe, dann ist jeder Tag in meinem Leben von negativen Gedanken und Handlungen geprägt. Ich weiß, dass du mich schützen möchtest, doch jetzt gerade in Bezug auf meine Zukunft mit MS , da brauche ich dich nicht mehr. Du darfst jetzt gehen. Wenn ich dich wieder brauche, dann werde ich mich bei dir melden. Danke, dass du mich beschützen willst, ich weiß, nur wolltest nur mein Bestes. Aber nun darfst du gehen.„
Du spürst jetzt, wie die Angst an Angst verliert,… dich anlächelt und sich ganz langsam in helles, goldenes warmes Licht auflöst….
Falls dir diese Übung noch schwer fällt – kein Problem! Übe sie :)! Wenn du noch nichts mit dieser Übung anfangen kannst, dann lass sie weg und widme dich anderen Möglichkeiten.
Das waren einige Tipps und Methoden, die dir dabei helfen können, mehr in die Selbsthilfe bei MS zu kommen, ohne gleich im Stuhlkreis für eine Selbsthilfegruppe für MS-Erkrankte zu gehen. Verstehe mich nicht falsch! Ich unterstütze Selbsthilfegruppen, zugleich weiß ich auch, wie viele Personen sich davor scheuen. Und in diesem Artikel zeige ich dir weitere Möglichkeiten auf, wie du durch Selbsthilfe bei MS wirksam sein kannst!
Schreib mir mal, welchen Punkt du am besten findest! Freu mich von dir zu lesen <3!
Alles Liebe🥰,
Alexandra