Multiple Sklerose verstehen: Was die Abkürzungen VK, VEP, SEP und MRT bedeuten

In diesem Beitrag erkläre ich dir einige Abkürzungen bei Multiple Sklerose, die im Zusammenhang mit der Diagnostik auftreten. Außerdem erfährst du, was dich bei diesen Untersuchung erwartet.

Abkürzungen bei Multiple Sklerose sind keine Seltenheit. Es fängt ja schon mit „MS“ (Multiple Sklerose) an 😀.

Doch bevor es losgeht; Was bedeutet überhaupt VK?

Die Abkürzung VK steht – ganz einfach – für:Verlaufskontrolle

Bei der Verlaufskontrolle wird mit individuellen Untersuchungen und Methoden der Verlauf der Multiplen Sklerose untersucht. Wie schreitet sie voran? Wie verläuft sie? Welche Veränderungen gibt es? Diese und andere Fragen, werden bei der Verlaufskontrolle beantwortet.

Die Häufigkeit von Verlaufskontrollen ist, wie bei fast allen Formen der Multiplen Sklerose, individuell und hängt von der Ausprägung der Multiplen Sklerose ab. In der Regel erfolgt der Arztbesuch (wenn keine akute Krankheitsaktivität vorliegt) alle drei Monate. Welche Untersuchungen beim Arzt durchgeführt werden, hängt auch von den Beschwerden und der bisherigen Krankheitsaktivität ab. Eine MRT-Untersuchung findet etwa einmal im Jahr statt. (Hier findest Sie weitere Informationen zu: Was ist ein MRT?) Die Häufigkeit einer MRT-Untersuchung hängt aber auch vom Verlauf und der Ausprägung der Multiplen Sklerose ab.

Was ist ein VEP?

Diese Abkürzung bei Multiple Sklerose steht eine Untersuchung. Diese Untersuchung ist eine Nervenmessung. Bei der wird die Sehrinde (die zur Verarbeitung des Sehens dient) untersucht. Die Sehrinde liegt im hinteren Bereich des Gehirnabschnittes. Mit der VEP-Untersuchung wird die Nervenbahn von der Netzhaut des Auges entlang der Sehnerven im Gehirn bis zum hinteren Anteil des Gehirns untersucht. Mit dieser Untersuchungsmethode kann eine mögliche Nervenleitungsverzögerung von entzündlichen Veränderungen im Bereich des Sehnerves untersucht werden. Aber auch weitere Schädigungen im Bereich der Sehbahn bis hin zur Sehrinde am Hinterkopf können untersucht werden.

Wie läuft eine VEP-Untersuchung ab?

Zu Beginn bekommst du drei kleine Akupunkturnadeln (Nadelelektroden) unter deine Kopfhaut gesetzt (diese bereiten in der Regel keine Schmerzen). Nun wird dir ein Auge mit einer Augenklappe verdeckt. Der Raum, in dem du dich befindest, wird abgedunkelt und du schaust während der Untersuchung auf einen Bildschirm. Auf diesem Bildschirm ist ein Schachbrettmuster abgebildet. Auf dem Schachbrettmuster ist ein Punkt fixiert, welchen du nun mit einem Auge fixierst. Das Schachbrettmuster wird durch einen Umkehrreiz dargestellt, das bedeutet, dass die weißen Felder schwarz und die schwarzen Felder weiß werden. Das geschieht im Wechsel. Nun schaust du mit nur einem Auge auf den Monitor bzw. auf den abgebildeten Punkt. Nach ein paar Minuten, wird dein anderes Auge mit der Klappe verdeckt, sodass beide Augen getrennt voneinander auf den abgebildeten Punkt auf das Schachbrettmuster schauen. Die Untersuchung dauert etwa 10-20 Minuten.

Was ist ein SEP?

SEP =  Sensibel evozierte Potentiale

Mit einer SEP-Untersuchung lassen sich verschiedene Lokalisationen von Gefühlsstörungen feststellen. Mithilfe dieser Untersuchung können die Gefühlsbahnen von den Zehen bis zum Gehirn, oder von den Fingerspitzen bis zum Gehirn nachgemessen werden, sodass eine Leitungsverzögerung im Bereich der Arme, der Wirbelsäule oder des Gehirns festgestellt und lokalisiert werden kann. Mit dieser Methode werden also  Nervenbahn-Leitungsunterbrechungen nachgewiesen, aber auch Bandscheibenvorfälle mit Nervenwurzeldruckschaden oder entzündliche Veränderungen im Bereich des Rückenmarkes und des Gehirns.

Wie läuft eine SEP-Untersuchung ab?

Vorab werden bis zu vier kleine Akupunkturnadeln in die Kopfhaut eingesteckt. Anschließend wird eine Art Manschette am Hand- bzw. Fußgelenk gelegt, an der ein Reizblock befestigt ist. Die Manschette mit dem Reizblock wird erst an einem, dann auf der anderen Seite des zu untersuchenden Gelenks befestigt.  Dieser ist nötig, damit die gegebenen Impulse die Nerven reizt. Die Impulsstärke ist spürbar, sollte in der Regel aber keine Schmerzen verursachen.  Die Untersuchung dauert in der Regel 10-20 Minuten.

HIER findest du noch weitere Abkürzungen, die im Zusammenhang mit den Verlaufsformen bei Multipler Sklerose auftreten.

Was ist ein EEG?

EEG=  Elektroenzephalographie

Nein, es handelt sich bei dieser Abkürzungen bei Multiple Sklerose nicht um das Erneuerbare-Energien-Gesetz :),  sondern um eine Untersuchungsmethode, die unter anderem bei Multipler Sklerose zum Einsatz kommt. Mit einem EEG lässt sich die elektrische Aktivität des Gehirns messen. Die Untersuchung wird vor allem für die Diagnose von epileptischen Erkrankungen, bei Hirnschädigungen und Schlafstörungen angewendet. Im Vergleich zu einem EKG wird bei einem EEG keine Herzkurze in Form von Zackenmuster angezeigt, sondern mehrere Wellen. Der Verlauf der Wellen hängt besonders davon ab, wie aktiv das Gehirn gerade ist. Jede Welle gibt Auskunft über die Aktivität der Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion. Bei der Diagnostik, wird gemessen, wie häufig die Wellen auftreten (Frequenz) und wie hoch sie sind (Amplitude). Dort zu sehende Abweichungen von „typischen Wellenmustern“ können auf eine Erkrankung oder Störung hinweisen.

Wie läuft ein EEG ab?

Bei dieser Untersuchung werden 21 Elektroden (am Kopf des Patienten mit einer Haube aus Gummi zum Aufsetzen auf den Kopf befestigt. Zuvor werden die Elektroden mit Kontaktgel bestrichen. Keine Sorge- Die Haare müssen dafür nicht rasiert werden :). Die Messung findet in entspannter und ruhiger Haltung (meist im Sitzen) statt. Ein medizinisches Fachpersonal gibt während der Untersuchung Anweisungen wie z.B. Augen öffnen und schließen. Es kann auch sein, dass bestimmte Reize, wie flackerndes Licht eingesetzt werden. Diese Reize dienen dazu, die Hirnaktivität anzuregen. Die Elektroden registrieren nun Spannungsschwankungen an der Schädeloberfläche. Die Untersuchung ist absolut schmerzfrei! Ein EEG dauert etwa 20-30 Minuten. 

Was ist ein MRT?

MRT= Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomographie wird auch Kernspintomographie genannt. Sie gehört wie Röntgen, Ultraschall und Computertomographie zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) wird der Körper keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Mit einem MRT können z.B. Entzündungen im Körper festgestellt werden.  Aber auch weitere krankhafte Veränderungen, wie Verschleißerscheinungen oder Tumore können mithilfe eines MRTs festgestellt werden. Unter Verwendung von Magnetfeldern wird das Körperinnere Schicht für Schicht sichtbar . Besonders gut können weiche Gewebe wie Gehirn, Herz, Brüste oder Bauchorgane mit einer MRT-Untersuchung gut dargestellt werden. Die Magnetresonanztomographie wird auch Kernspintomographie genannt. Sie zählt wie Röntgen, Ultraschall und CT zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Der Körper ist dabei – anders als bei der Computertomographie – keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.

Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?

Vor der Untersuchung muss der Patient alle metallischen Gegenstände vom Körper ablegen, da diese sich erhitzen und zu Verbrennungen führen können. Auch implantierte Geräte wie Herzschrittmacher können die Funktion stören. Außerdem können metallische Gegenstände die Qualität der MRT-Aufnahmen beeinträchtigen. Im Vorfeld wird geklärt, ob während der Untersuchung ein Kontrastmittel verabreicht wird. Dies hängt davon ab, welcher Teil des Körpers untersucht wird und wonach „gesucht“ wird. Das Kontrastmittel sorgt dafür, dass die untersuchten Bereiche auf den Bildern besser voneinander abgegrenzt und erkannt werden können.

Zu Beginn der MRT-Untersuchung erhält die zu untersuchende Person einen Gehörschutz und/oder Kopfhörer, da das Untersuchungsgerät laute Geräusche wie Brummen, Klopfen und Rasseln von sich gibt. Außerdem erhält der Patient a.) einen Pulsmesser und b.) eine Glocke, um sich zu vergewissern, dass es dem Patienten gut geht und um ggf. zu klingeln, wenn die Untersuchung unterbrochen werden soll.  Der Patient wird auf einer Liege in die Röhre geschoben und die Untersuchung beginnt. Je nachdem, was untersucht wird, kann eine MRT-Untersuchung zwischen zehn Minuten und 1 Stunde dauern.Während der Untersuchung sollte der Patient möglichst ruhig liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Da die Röhre sehr eng ist, kann bei Angst vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel verabreicht werden, allerdings darf der Patient danach nicht mehr Auto fahren.  Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzlos.

Übrigens: auf meinem Instagram-Kanal nehme ich dich mit, wenn ich mal wieder zu einer Untersuchung muss 🙂

Quellen: https://www.gesundheitsinformation.de/was-passiert-bei-einer-elektroenzephalografie-eeg.htmlund Schlafstörungen https://www.kssg.ch/neurologie/leistungsangebot/nervenbahn-untersuchung-vepDiagnostische Möglichkeit https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/was-ist-eine-magnetresonanztomographie-mrt

3 Kommentare zu „Multiple Sklerose verstehen: Was die Abkürzungen VK, VEP, SEP und MRT bedeuten“

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