Hast du auch Angst vor der Prognose bei Multiple Sklerose?
Heute ist es wieder soweit… Sechs Monate ist es jetzt her, dass ich das letzte mal ein MRT von meinem Kopf machen lassen musste.
Ich bin schon mitten in der radiologischen Gemeinschaftspraxis und betrete nun den kühl klimatisierten, hell erleuchteten Untersuchungsraum. Die MRT-Röhre steht an der gleichen Stelle wie in den vergangenen Jahren Jahren – in der Mitte des Raumes. Die radiologische Assistentin bittet mich, mich auf die MRT-Liege zu legen. Wie immer wird mir nun ein Venenzugang in die rechten Armbeuge gelegt. Ein kleiner Pieks- das war’s schon. Ich bekomme eine Klingel und ein Puls-Messgerät um den Finger und in die Hand gelegt. Zuletzt bekomme ich noch Kopfhörer und die Schädelspule (ein notwendiges Hilfsmittel für ein Schädel-MRT) aufgesetzt.
Die radiologische Assistentin verlässt den Raum mit den Worten: „Versuchen Sie wie immer, ruhig zu liegen. Wenn etwas ist, klingeln sie wie immer. Bis gleich.“
Es geht also wieder los. 25 Minuten liegend in der engen Röhre, kaltes, lautes Brummen. Mein Atem wird flacher. Ich verliere das Zeitgefühl. Plötzlich spüre ich, wie die kalte Flüssigkeit über den Zugang in meinen Arm läuft. Es ist das Kontrastmittel. Ich stelle mir vor, dass es Licht ist. Licht, das meinen Körper zum Leuchten bringt. Heilsames Licht. Licht, das die Entzündungen in meinem Kopf und in meinem Rücken verschwinden lässt.
Plötzlich verstummt das laute Brummen. Es ist still. Endlich habe ich es geschafft. Schon spüre ich, wie mich die radiologische Assistentin aus der Röhre fährt. Nach ein paar abschließenden Worten und nachdem ich meine metallischen Gegenstände wie meinen Schmuck wieder angelegt habe, verlasse ich zügig die Praxis.
Jetzt heißt es warten. 5 Tage lang warten auf meine Prognose. In einer Zeit von fünf Tagen warte ich voller Ungewissheit. 5 Tage lang frage ich mich, wie es mit meinem Leben weitergeht. Wie schlägt die Therapie bisher an? Gibt es Veränderungen in meinem Kopf? Wie ist meine Prognose?
…
Meine Prognose ist da!
ENDLICH! Das Warten hat ein Ende. Meine Prognose ist da. Nach 5 Tagen Ungewissheit hole ich meinen Befund in der radiologischen Praxis ab. Bis zum Termin bei meinem Neurologen dauert es noch einmal 4 Tage. Das ist mir zu lang! Der Befund liegt mir bereits schriftlich vor!
Ich reiße den Brief auf. Der Brief, in dem der Verlauf meines weiteren Lebens geschrieben steht.
Ich kann es kaum glauben.
Ein Lächeln breitet sich aus.
Es ist der Moment, der mich aufatmen lässt.
13 Monate schubfrei! Keine neuen Herde, kein einziger neuer Schub! Keine akuten Entzündungen!
Meine Prognose?
Weiterhin ungewiss, es ist halt MS. Und gleichzeitig GUT! Die Therapie und meine aktuelle Lebensweise funktioniert gut. So gut, dass die MS seit 13 Monaten ruhig ist!
Ich atme tief auf. Schaue liebevoll auf meinen Körper hinab. Danke. Liber Körper, Danke! Vielen Dank, dass ich gesund bin.
Ich freue mich auf die nächsten schubfreien Jahre ❤️🙏!
P.S. Falls dir deine MRT-Untersuchung Angst macht,dann schau doch mal bei diesem Artikel vorbei, dort teile ich Selbsthilfe-Tipps mit dir, die dir bei deiner Angst vor dem MRT helfen können!