Mentale Gesundheit bei MS: Wie Deine Krankheit zum Geschenk wird – ein Selbstexperiment

Bist du wegen deiner Erkrankung oft traurig, wütend und manchmal verzweifelt? Du suchst nach einer Lösung für all diese negativen Gefühle?

Ich kenne das, diese Gefühle sind mir sehr vertraut. Und gleichzeitig kann ich heute sagen, dass Multiple Sklerose ein Geschenk für mich ist!

Herzlich Willkommen zum ersten Teil meiner Artikelserie über mentale Gesundheit bei MS :)!

Die Diagnose einer schweren Krankheit wie Multiple Sklerose kann ein Schock sein, das kann ich gut verstehen! So ging es mir auch. Die meisten Menschen, die neu mit MS diagnostiziert werden, denken in erster Linie an die negativen Auswirkungen, die die Krankheit auf ihr Leben haben könnte: körperliche Einschränkungen, Berufsunfähigkeit, Einsamkeit, Isolation etc.

Es gibt aber auch eine andere Perspektive, die wir einnehmen können: Eine Erkrankung wie MS kann auch ein Geschenk sein!

Klingt das für dich völlig surreal? Macht dich meine Aussage wütend? Oder möchtest du wissen, wie ich meine MS als Geschenk empfunden habe? Wie auch immer: Bleib dran und lies diesen Blogbeitrag. Ich verrate dir, wie du deine Perspektive auf deine Krankheit ändern kannst, um ein erfülltes Leben mit MS zu führen!

Du fragst dich, wie aus einer Krankheit ein Geschenk werden kann?

Ich kann sehr gut verstehen, wenn meine Aussage, dass MS ein Geschenk ist, dich nicht nur zweifeln lässt, sogar auch wütend macht.

Mir ging es auch einmal so. Ich konnte überhaupt nicht verstehen, wie Multiple Sklerose ein Geschenk sein kann! Schließlich nahm mir die MS mit ihren Symptomen so viel Lebensqualitätdachte ich. Bis ich merkte, dass die MS mich wachsen ließ, dass sie mich auf meine emotionalen und mentalen Wunden aufmerksam machte, so dass ich mich persönlich weiterentwickelte, mich selbst erkannte und mein Leben neu gestalten konnte. Und das sogar besser als vor der Diagnose!

Deshalb werde ich dir verraten, welche Perspektive du einnehmen kannst, um die Wunder hinter deiner Krankheit zu entdecken, wie das funktioniert und welche Geschenke sich hinter einer Krankheit verbergen! Außerdem gebe ich dir ein paar praktische Tipps, wie du sie in deinem Alltag mit MS umsetzen kannst.

In meiner Biografie nehme ich dich mit auf meine Reise zu meinem Perspektivwechsel. Erkennst du dich wieder?

Die Kraft des Perspektivwechsels

Unsere Gedanken und Gefühle liegen zu 99% in unserer eigenen Verantwortung. Das mag zunächst hart klingen, ist aber wahr. Jeder von uns ist der Gestalter seiner eigenen emotionalen Welt und Handlungen. Unabhängig von äußeren Umständen tragen wir stets die Verantwortung für unsere Reaktionen. Wir haben immer die Wahl, wie wir auf bestimmte Ereignisse reagieren möchten. Somit können wir auch immer unsere Perspektive wählen.

Welche Sichtweise möchtest du für dein Leben haben? Möchtest du eine Brille tragen, die alles grau, schwarz und voller Pech erscheinen lässt? Oder möchtest du eine Brille tragen, die Selbstbestimmung verkörpert, in der du Mut hast und dich selbst verwirklichen kannst?

Es ist an der Zeit, mehr Selbstbestimmung, mentale Gesundheit und Selbsthilfe bei MS zu fördern.

Bei Multipler Sklerose (MS) können verschiedene mentale Perspektiven auftreten. Ich werde zwei davon skizzieren. Lies sie dir durch und entscheide dich dann für eine.

  1. Angst, Ärger und Rückzug: Jeden Morgen wirst du daran erinnert, dass du MS hast. Du betrachtest die MS, dein Leben und alles um dich herum negativ. Schließlich fühlst du dich von der MS in deiner Unfähigkeit gefangen. Du hast die Entscheidung abgegeben, auch gut zu dir selbst zu sein. Du isolierst dich von deinem Umfeld, meidest soziale Kontakte und dein eigenes Lächeln. Deine Gedanken kreisen und sind von Unsicherheit und Angst geprägt. Du machst nichts anderes, außer dir Sorgen.
  2. Akzeptanz, Entschlossenheit und Selbstbestimmung: Du erkennst deine Erkrankung an und akzeptierst, dass sie existiert. Gleichzeitig erkennst du an, dass es Zeit ist, Veränderungen in deinem Leben vorzunehmen, damit es dir trotz und mit der MS gut geht. Du hinterfragst dein Symptome, bist achtsamer mit deinem Körper, deinem Lebensstil und deiner Umgebung. Du bestimmst selbst, wer oder was dir guttut und was du brauchst, um glücklicher zu sein.

Für welche Sichtweise entscheidest du dich? 

Übrigens: Auch die Akzeptanz ist eine Frage der Entscheidung! Im Verlauf der Zeit kannst du eine positive mentale Perspektive im Umgang mit MS entwickeln, indem du die Krankheit akzeptierst und dich anpasst. Mit anpassen meine ich nicht hingeben! Sondern du konzentrierst dich darauf, mit den Symptomen umzugehen und suchst nach neuen Wegen, um deine Lebensqualität zu verbessern. Eine positive Einstellung und die Suche nach Unterstützung können helfen, mit den Herausforderungen der MS umzugehen.

Viele Menschen mit MS bleiben trotz der Krankheit hoffnungsvoll und entschlossen. Sie setzen sich Ziele, suchen nach Behandlungsmöglichkeiten und pflegen einen gesunden Lebensstil, um ihre körperliche und geistige Gesundheit zu unterstützen.

Und genau dann, wenn wir den Mut haben, unseren Blickwinkel zu verändern
und offen für Neues sind, empfangen wir die Geschenke von ganz alleine.

In der Tat gibt es viele Menschen, die trotz der Schwierigkeiten, die ihre Krankheit mit sich bringt, positiv über ihre Erfahrungen mit MS sprechen. Sie haben z.B. gelernt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch nicht nur das! Inmitten ihrer tiefsten Verzweiflung bei MS haben sie angefangen sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wer bin ich? Was will ich und wo will ich einmal sein? Das sind Fragen, die bei einem Tiefpunkt, wenn alles herum hoffnungslos erscheint, erstmalig angeschaut und nach und nach beantwortet werden. Sie haben neue Fähigkeiten entwickelt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die sie ohne ihre Erkrankung möglicherweise nie gemacht hätten. Das glaubst du nicht? Auch das verstehe ich gut. Und ich kann dir auch bestätigen, dass ich selbst tagtäglich das Geschenk von MS (er)lebe.

Wie du deine mentale Perspektive veränderst

Nutze deine Erkrankung als Wegweiser

Ein Selbstexperiment:
Anstatt dich zu fragen, „Wie kann eine Krankheit ein Geschenk sein?“, drehe den Satz um und sage stattdessen: „Meine Krankheit ist ein Geschenk!“

Stelle dir nun vor, du wärst wirklich(!) davon überzeugt, dass deine Krankheit ein Geschenk ist. Wage es, deine Perspektive zu wechseln, und suche nach Argumenten, warum die Krankheit ein Geschenk sein könnte. Überlege, welche positiven Auswirkungen sie in dein Leben gebracht hat, welche Möglichkeiten sie dir eröffnet hat und was du daraus lernen konntest.Hast du wahre Freundschaften gefunden? Hast du einen ungeliebten Job gewechselt? Bist du achtsamer mit dir selbst umgegangen? Bist du mental und psychisch weiterentwickelt? Hast du deine eigenen Ressourcen erkannt? Sind dir neue Hobbys bekannt geworden?

Schnapp dir dein Notizbuch und lasse deinen Stift freien Lauf :=). Nimm dir Zeit für deine Antworten und lasse deiner Kreativität freien Lauf. Es gibt keinerlei Grenzen! Nimm dein Notizbuch zur Hand und lasse deinen Stift frei fließen :).

PS: Wenn du die Dinge aufschreibst, verstärkst du ihre Wirkung!

Oftmals konzentrieren wir uns auf die negativen Aspekte von Multipler Sklerose. Doch wenn wir bewusst hinschauen und uns fragen, wo Veränderungen möglich sind, damit die MS zum Geschenk werden kann, eröffnen sich neue Perspektiven. Mit einem veränderten Bewusstsein können wir neue Blickwinkel auf das Leben gewinnen.

Du denkst dir jetzt, dass ein Selbsbestimmes Leben mit MS gar nicht möglich ist? STOP! Dann klicke mal hierhin!

Ich selbst weiß, wie schwierig es sein kann, eine andere Sichtweise auf die MS einzunehmen. Daher möchte ich dir in einem gesonderten Artikel neben diesem äußerst wirkungsvollen Experiment noch drei (plus 1) weitere wichtige Schritte vorstellen, die dir dabei helfen können, ein verändertes Bewusstsein zu leben, die deine mentale Gesundheit bei MS zu stärkt.

Die Perspektive auf eine Krankheit wie Multiple Sklerose zu verändern und sie als Geschenk zu betrachten, eröffnet neue Möglichkeiten für persönliches Wachstum und positive Veränderungen im Leben.

Indem wir uns bewusst mit unserer Erkrankung auseinandersetzen, Selbstverantwortung übernehmen und einen neuen Blickwinkel einnehmen, können wir die Wunder hinter der Krankheit entdecken. Es liegt an uns, wie wir mit den Herausforderungen umgehen und welche Bedeutung wir der Krankheit geben!

Du kannst das!

Wie hast du deine eigene Perspektive auf deine Krankheit verändert und welche positiven Auswirkungen oder Geschenke hast du darin gefunden? Teile deine Erfahrungen und Gedanken mit mir!

Ich freue mich, wenn wir uns auf Instagram austauschen. Dort nehme dich mit in meinen Alltag und teile regelmäßig Gedanken, die dich auf deiner Reise in ein erfülltes Leben mit MS begleiten und inspirieren können.

Falls du gerade noch sehr skeptisch oder wütend bist, dann lass all deinen Gedanken hier freien Lauf <3!

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